Schutzimpfung Das Eindringen von Krankheitserregern in einen Organismus, ruft die Bildung von spezifischen Abwehrkörpern ( Antikörpern ) hervor. Dies kann man sich zur Vorbeugung zu Nutze machen. Dabei gibt es zwei Methoden der Schutzimpfung:
Die passive Immunisierung Hierbei werden einem Tier, das bereits an einer Infektion erkrankt ist (bzw. als Prophylaxe bei Jungtieren), die für die Krankheit spezifischen Antikörper gespritzt. Die Antikörper werden also künstlich zugeführt, d.h. passiv. Der Schutz tritt schnell ein, und das Tier kann nun die Krankheit besser überstehen. Der Organismus empfindet diese künstlich zugeführten Antikörper jedoch als Fremdstoffe und baut sie nach kurzer Zeit ab. Der Schutz hält daher nur einige Wochen an.
Die aktive Immunisierung Hierbei werden einem gesunden Tier abgeschwächte oder abgetötete Erreger gespritzt, die den Organismus dazu anregen, eigene Antikörper zu bilden. Dies dauert aber einige Zeit, daher ist z.B. bei Auslandsreisen oder Ausstellungen vorgeschrieben, dass die Impfung schon einige Wochen vorher erfolgt sein muss. Dafür schützt eine aktive Immunisierung länger, meist ein Jahr. Die Erstimpfung bei Welpen sollte in der 8. Woche vorgenommen werden (Staupe,), da dann der passive Impfschutz durch die Muttermilch langsam abgebaut worden ist. In der 12. Woche wird die Impfung S wiederholt und zusätzlich kommt nun auch die Tollwutimpfung dazu.
Die Schutzimpfung S und T muss dann jährlich wiederholt werden. (Neuere Impfstoffe für T können auch Schutz für 3 Jahre bieten)
Botulismus ( Außengehege Erde & Wasser) Bei Botulismus handelt es sich um eine Vergiftung durch in bakteriell infizierten Futter (Erreger: Clostridium botulinum) entstandene Toxine. Der Erreger befällt Frischfutter und verwesenden Kadavern. Besonders unter Luftabschluss (z. Bsp. Plastiktüten, verschlossene Eimer) findet das Bakterium ideale Lebensbedingungen. In dem infizierten Futter bilden die Bakterien durch ihre Stoffwechseltätigkeit die gefährlichen Toxine. Ca. 12 - 96 Stunden nach der Giftaufnahme erscheinen mit Apathie, Speicheln und Atemnot die ersten Symptome. Es folgt eine Paralyse der Muskulatur. Der Tod tritt durch Lähmung der Atemmuskulatur ein. Eine Therapie ist nicht möglich! Zur Vorbeugung sollte Frischfutter nur in einwandfreiem Zustand gegeben werden. Im Zweifelsfall sollte Frischfutter weggeworfen werden. Grundimmunisierung: 2 Impfungen im Abstand von 4 bis 7 Wochen Die zweite Impfung der Grundimmunisierung ist für eine gute Immunität unerlässlich. Wiederholungsimpfung: jährlich Inaktivierter Impfstoff gegen Botulismus; nur für Tiere.
Lassen Sie Ihr Tier immer Impfen! Sie sind zu 90% der Überträger.
Mit der freundlichen Unterstützung von Gisela Henke.
Die Staupe ist eine der bekanntesten und gefürchtetsten Infektionskrankheiten der Frettchen. Das Staupevirus kommt in allen Ländern mit Frettchenhaltung vor und ist auch hierzulande noch weit verbreitet. Ihr Frettchen kann sich nicht nur durch Kontakt mit einem anderen Frettchen anstecken. Gefahr droht vielmehr auch beim Waldspaziergang, weil z. B. Marder und Füchse, sogar Waschbären die Krankheit übertragen können. Die Panleukopenie ist eine häufig tödlich verlaufende, virusbedingte Katzenkrankheit. Sie wird auch als Katzenseuche, Katzenstaupe, infektiöse Enteritis der Katzen, Agranulomatose, Aleukozytose und Katzenpest bezeichnet. Erreger ist ein Parvovirus (von lat. parvus - klein). Die Krankheit ist eng verwandt mit der Parvovirose des Hundes und der infektiösen Panleukopenie der Marderartigen. Bei Menschen kann das wesentlich weniger gefährliche Parvovirus B19 Erkrankungen auslösen. Die Viren werden von infizierten Tieren mit allen Körperflüssigkeiten ausgeschieden. Eine besondere Gefahr sind Tiere, die Erreger ausscheiden, ohne selbst Krankheitsanzeichen zu zeigen. Besonders Frettchenwelpen sind in den ersten Lebenswochen gefährdet, aber auch ältere Frettchen können erkranken.
Erreger Die Parvoviren, Familie Parvoviridae (parvus = klein) stellen eine Familie von Viren dar, die als einzige humanpathogene Viren ein einzelsträngiges DNA-Genom tragen. Mit der Größe von etwa 18 bis 26 Nanometern Durchmesser. Die im Virus verschlüsselten Erbinformationen sind zu 99% mit denen des caninen Parvovirus Hundestaupe identisch. Die Vermehrung des Virus findet im Zellkern der betroffenen Zelle statt und benötigt hierbei Funktionen, die nur während der Zellteilung vorliegen. Der Erreger ist gegenüber Umwelteinflüssen sehr unempfindlich. Bei Raumtemperatur bleibt er über 1 Jahr infektiös, die meisten handelsüblichen Desinfektionsmittel vermögen ihn nicht zu inaktivieren. Zu den gegen das Virus wirksamen Substanzen zählen Natriumhypochlorit, Formaldehyd und Glutaraldehyd.
Krankheitsbild & Symptome Die ersten deutlichen Symptome bei Frettchen sind, ein verkrusteter Nasenspiegel, Aufen und Nasenausfluß, Verhärtung der Ballen. Besonders betroffen sind die Gesichts und Analregion. Die Symptome können sehr variabel ausgeprägt sein, bei einigen Tieren fehlt sogar jedes Krankheitszeichen. Entsprechend den befallenen Organsystemen dominieren vor allem Symptome des Magen-Darm-Traktes und des Abwehrsystems. Neben dem Auftreten starker, oftmals blutiger Durchfälle kommt es zu einer starken Abnahme weißer Blutkörperchen (Leukopenie) und damit einer Verminderung der Abwehrfähigkeit des erkrankten Organismus, der daher für bakterielle Sekundärinfektionen besonders empfänglich ist. Neben diesen Symptomen zeigen die betroffenen Tiere häufig Mattigkeit, Fressunlust, Dehydratation, Fieber, Nasenausfluss, Bindehautentzündung und Erbrechen. Mit dem Kot werden große Mengen hochinfektiösen Erregermaterials ausgeschieden. Pränatale und perinatale Infektionen führen zu einer Kleinhirn-Ataxie. Der Verlauf der Erkrankung kann sehr unterschiedlich sein und zu bleibenden Schäden führen, Mortalität 100%.
Behandlung Die Behandlung erkrankter Tiere zielt zunächst auf eine Stabilisierung des Patienten hin. Hierzu sind meist Infusionen nötig um eine Austrocknung (Dehydration) zu verhindern und eine optimale Ernährung zu gewährleisten. Um bakterielle Infektionen zu vermeiden, bedarf es der Verabreichung von Antibiotika (Cortison). Das Virus selbst kann durch die Applikation von Interferonen und Serum-Antikörpern bekämpft werden. Bei intensiver Behandlung lassen sich die meisten Tiere retten.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Krankheit ist die Einhaltung strikter Hygienemaßnahmen, um die Weiterverbreitung des Erregers zu verhindern.
Prophylaxe Die wirksamste Maßnahme gegen die Erkrankung besteht in einer prophylaktischen Impfung, welche erstmals im Alter von acht Wochen durchgeführt wird und nach einem Monat aufgefrischt werden sollte. In der Folge sind Impfintervalle von ein bis drei Jahren empfohlen. Nur mittels einer Impfung lässt sich die Infektion bei Frettchen sicher vermeiden.