Aufnahme eines neuen Frettchens Integration eines neuen Frettchens in ein Rudel Generell ist zu beobachten, dass je größer ein Rudel ist desto schwieriger ist es, ein neues Mitglied zu integrieren. Es sieht aus, als ob das Rudel "dicht macht". Solange nur drei oder vier Frettchen im Bestand sind, wird ein neues Tier, unabhängig von Geschlecht und Alter meist sofort mit freundlichem "Gockern" als Kumpel aufgenommen. Kleine Reibereien mit etwas Gequietsche und Nackenbeißen sind harmlose Rangordnungskämpfe. Erst wenn dabei auch heftig geschüttelt wird, der Rangniedere unter sich macht und herzzerreißend schreit, sollten die Besitzer dazwischen gehen. Die Tiere sollten dann aber nur kurzfristig getrennt und nur im Extremfall für längere Zeit getrennt eingesperrt werden, denn jeder erneute Kontakt bedeutet ein neues Aufgreifen der Rangordnungskämpfe. Leider gibt es aber oft keine andere Möglichkeit und die Tiere müssen nachts oder wenn der Besitzer das Haus verlässt in verschiedene Käfige gesetzt werden. Jungtiere haben es in der Regel leichter, in ein Rudel aufgenommen zu werden, da sie sich besser zur Wehr setzen als ältere. Welpen dagegen können evtl. so stark bekämpft werden, dass es besser ist, sie bis zu einem Alter von ca. 4 Monaten nur mit "netten" Rudelmitgliedern in Kontakt treten zu lassen. Sie dürfen keineswegs nur isoliert gehalten werden, da sie sonst das arttypische Sozialverhalten verlernen und bei jedem Kontakt zu Frettchen sofort anfangen zu schreien. Sie sind dann ein leichtes Opfer der übrigen Rudelmitglieder. Ein Jungtier, das Partnertier für ein älteres Frettchen werden soll, wird am besten von diesem ausgesucht. Das ältere Frettchen wird einen Welpen im Nacken greifen und diesen unter zeterndem Protest wegschleppen. Diese beiden werden unzertrennliche Partner werden. Auch im neuen zu Hause wird sich dies abspielen. Der Besitzer braucht sich nicht um das Baby zu sorgen, es wird ihm nichts geschehen, da der ältere Mutter- bzw. Vaterrolle übernommen hat. Frettchen ziemlich belastend sein, da das Jungtier anfangs spielerisch später ernsthafter Rangordnungskämpfe ausführen möchte. Eine latent vorhandene Herzschwäche kann in dieser Zeit zum Ausbruch kommen oder eine bereits bestehende sich verschlimmern. Vielleicht lässt sich der Besitzer dann zum Erwerb eines zweiten Jungtiers überreden, damit zwei Wenn der Welpe langsam geschlechtsreif wird, kann es aber für das ältere gleichstarke die normalen Kämpfe ausführen können und das Alttier in Ruhe gelassen wird. Sie werden sich mehr oder weniger heftig balgen, aber das ist nicht böse gemeint. Sie lassen dabei das typische freudig erregte "Gockern" hören. Sobald zwei Rüden, auch Geschwistertiere allmählich geschlechtsreif werden (z.T. bereits mit 4 Monaten), bekämpfen sie sich intensiver. Sie beißen sich gegenseitig in den Nacken und wälzen sich laut quietschend. Mit der Zeit entstehen krustige Wunden. Erst wenn die Rüden kastriert sind, lässt dieses Verhalten nach und sie werden untereinander zu friedlichen Gesellen. Fremde Rüden, auch wenn sie kastriert sind oder Fähen können aber wieder genau so bekämpft werden und es dauert oft lange Zeit bis sie akzeptiert sind. Ein kastrierter ältere Rüde ist dagegen problemloser bereit, ein Weibchen in der Ranz als einen geschlechtsreifen Jungrüdenrüden aufzunehmen. Nicht nur Rüden sondern auch fremde, kastrierte Fähen können sich lautstark bekämpfen. Es kommt jedoch nicht zu so schlimmen Verletzungen im Nacken. Tiere, die lange keinen Kontakt zu anderen Frettchen hatten, verlernen das arttypische Sozialverhalten und gehen nur schwer eine Partnerschaft ein. Sie flüchten in eine Ecke und wehren schreiend jeden auch noch so harmlos gemeinten Kontakt ab. Genauso reagieren Frettchen, die jahrelang nur zu zweit gehalten wurden. Sie können sich nur langsam auf das Verhalten eines anderen Frettchens einstellen. Aus Angst laufen sie evtl. dem ranghöheren Tiere hinterher, schreien ihm mit hohen Quietsch tönen ins Ohr. Für uns ist dies oft ein völlig unverständliches Verhalten, da das derart verfolgte Tier scheinbar völlig harmlos ist. Doch das schreiende Frettchen hat speziell mit diesem Tier oder mit anderen schlechte Erfahrungen gemacht.
Mit der freundlichen Unterstützung von Gisela Henke.