Ernährung Frettchen gehören zu der Familie der marderartigen Tiere und ihr nächster Verwandter ist der Iltis, von dem sie sich nur durch ihre lange Domestikation (5000 Jahre) in einigen Verhaltensweisen unterscheiden. Ihr Magen -Darm-Kanal ist deshalb auf tierische Nahrung eingestellt. Die Magen-Darm-Passage beträgt etwa 3 Stunden. Durch diese kurze Verdauungszeit ist es wichtig, ständig Futter bereitzustellen. Das Futter muss stets frisch sein und sollte nicht länger als maximal 24 Stunden stehen bleiben. Der Magen-Darm-Trakt reagiert schon auf leicht verdorbenes Futter sehr empfindlich. Sie sind Raubtiere und müssen zu ca. 80% von Fleisch ernährt werden. 20% der Ernährung sollten mit pflanzlicher Kost gedeckt werden. Fleisch bedeutet hier Rind-, Lamm- oder Geflügelfleisch (Rinderherz, Grüner Blättermagen, Pansen, Hühnerherzen, Hühnermägen usw. roh oder gekocht in Stückchen von ca. 2x2 cm (zur Zahnpflege). Das Fleisch bitte nicht zu klein schneiden, um den Ansatz von Zahnstein zu verhindern. Fettanteile brauchen nicht entfernt zu werden. Auf die Fütterung von rohem Schweinefleisch sollten sie unbedingtAujeszky-Virus verzichten. Beim Kauf von Dosenfutter- Fertigfutter für Katzen (hochwertig) sollte man auf einen hohen Protein- und Fettanteil achten, der den hohen Energiebedarf der Frettchen deckt. Zucker, Salz und künstliche Aromastoffe sollten nach Möglichkeit nicht oder nur sehr gering enthalten sein. Als Zwischenmahlzeit kann man Katzentrockenfutter anbieten, es ist dabei aber zu beachten, dass sich die Tiere nicht ausschließlich von Trockenfutter ernähren, an das sie sich schnell gewöhnen. Trockenfutter ist Zahnsteinvorbeugend.
Pflanzliche Kost sind z.B. Hunde- oder Gemüseflocken, die unter das Dosenfutter gemischt werden. Den Bedarf an pflanzlicher Kost können sie mit Gemüseflocken, säurearmen Obst (Melone, Trauben o.ä.), saftigem Gemüse wie Gurke oder Paprika, Reis, Nudeln, Babybrei aus dem Glas und allem was Ihrem Frettchen sonst noch schmeckt abdecken.
Gelegentlich ein Eigelb wird das Frettchen nicht abschlagen. Manche mögen auch Seefisch. Bei Süßwasserfisch sollten sie vorsichtig sein; nicht alle Arten sind geeignet. Bei der Fütterung von Fisch sollte man dem Seewasserfisch den Vorzug geben, da das im Süßwasserfisch enthaltene Ferment Thiaminase im Körper das Vitamin B1 (Thiamin) zerstört. Milchprodukte werden von machen auch gerne angenommen; wegen der Gefahr des Durchfalls sollte hier aber nur in geringen Mengen gefüttert werden. Darüber hinaus können Sie das Futter mit Vitamin- und Mineralstoffkomplexen ergänzen. (Taurin, Vitamin B)
Grundsätzlich gilt: Füttern Sie stets abwechslungsreich. Jedes Frettchen hat besondere Vorlieben und Abneigungen. Aber nur ein Tier, dass von allen notwendigen Nährstoffen ausreichend zu sich nimmt, bleibt gesund und entwickelt sich prächtig. Vergessen Sie bitte nicht, immer dafür zu sorgen, das das Frettchen ausreichend frisches sauberes Wasser zum trinken zur Verfügung hat. In den Sommermonaten muss unbedingt über einen rechtzeitigen Futteraustausch nach ca.8 Stunden nachgedacht werden, es droht ein starker Befall mit Fliegeneiern. In den Wintermonaten muss ein Einfrieren des Wassers und des Futters vorbeugend vermieden werden.
Niemals sollten dem Frettchen gewürzte Speisen, Schokolade oder andere Süßigkeiten angeboten werden. Sie schaden der Gesundheit und Entwicklung des Tieres.
Ganze Futtertiere nennt man Barf-Fütterung, Mäuse oder Eintagsküken, siehe Foto. Mit der freundlichen Unterstützung von Frau Dr. Weygandt, Herrn Dr. Winkler und Herrn Dr. Biedermann, erarbeitet von Gisela Henke.